20.04.2023 MINT Allgemein Forschungsförderung für acht neuberufene HAW-Professorinnen und -Professoren

Athletics starting blocks on race blue track
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Wissenstransfer und angewandte Forschung nehmen in einer zunehmend technologisierten Welt eine immer größere Bedeutung ein. Dadurch wandelt sich auch das Rollenbild für Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Anwendungsnahe Forschungsprojekte in enger Kooperation mit der Industrie werden wichtiger. Dennoch engagiert sich nur ein vergleichsweise kleiner Teil der neuberufenen HAW-Professorinnen und -Professoren in der Forschung. Gründe sind unter anderem eine hohe Lehrbelastung und vergleichsweise wenig Unterstützung durch Mitarbeitende. Ziel des Programms CZS Forschungsstarts ist, neuberufenen Professorinnen und Professoren den Einstieg in die Forschung zu erleichtern.
In der zweiten Ausschreibungsrunde konnten acht Professorinnen und Professoren die Auswahlkommission von Ihren Projektideen überzeugen. Sie erhalten zwei Jahre lang bis zu 150.000 Euro.

Mehr als eine Million Euro für acht Professuren:

Prof. Dr. Maria Dienerowitz, Professorin für Lasertechnik an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, entwickelt im Projekt BioLOC ein System für eine kostengünstige Analyse von Molekülen ohne das Risiko einer Funktionsbeeinträchtigung wie bei Verfahren mit biochemischer Anbindung. Prof. Dr. Maximilian Coblenz, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen, erforscht die Verknüpfung von Copulas, einem Statistik-Werkzeug, und Maschinellem Lernen, wie z. B. Einsatzmöglichkeiten von Copulas bei der Bild- oder Sprachverarbeitung. Prof. Dr. Stefanie Jung, Professorin für Logopädie an der Hochschule Trier, untersucht mithilfe computergestützter Analyseverfahren verschiedene Einflussfaktoren, wie Schreibmedium (d.h. Bleistift oder Tastatur) und elterliche Unterstützung, auf die Schreibentwicklung von Sprache und Zahlen bei Kindergartenkindern mit und ohne Sprachentwicklungsstörungen. Durch die parallele Messung verschiedenster Parameter und die intelligente Verarbeitung von Daten will Prof. Dr. Martin Schreivogel, Professor für Grundlagen der Elektrotechnik an der Hochschule Schmalkalden, Maßnahmen zur Optimierung von Anlagen zur Wasserstofferzeugung und Verstromung erarbeiten. Prof. Dr. Hendrik Dubbe, Professor für Applikations- und Verfahrenstechnik der Oberflächenbeschichtung an der Hochschule Esslingen, prüft den Einsatz einer nachhaltigen, lithium-freien Batterie für den Einsatz in E-Autos.  Prof. Dr. Julia Berger, Professorin für Angewandte Hebammenwissenschaft an der Hochschule Furtwangen, will die Abläufe bei der Geburt mit AR-animierten Anwendungen und interaktiven Elementen darstellen. Prof. Dr. Florian Heigwer, Professor für Synthetische Biotechnologie an der Technischen Hochschule Bingen, untersucht, wie Gene und Signalwege die Widerstandsfähigkeit von Organismen gegenüber Umweltfaktoren regulieren. Erforscht werden insbesondere Störungen von Schlüsselgenen, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gewebehomöostase spielen. Prof. Dr. Julius Jara Munoz, Professor für Ingenieurgeologie, Felsbau und Hydrogeologie an der Hochschule Biberach, untersucht im Rahmen einer umfangreichen Analyse Mechanismen, die die Erdbeben entlang des Pazifischen Rands steuern.

Weitere Informationen zu den geförderten HAW-Professorinnen und -Professoren sowie zu den Projekten finden Sie hier.