Was machen Sie heute?

Im Gespräch mit "Carlumni" Prof. Dr. André Schleife.

Organisation:University of Illinois  
Fachgebiete:Physik
Themenschwerpunkte:MINT Impulse

Sie wurden im Nachwuchsförderprogramm durch die Carl-Zeiss-Stiftung gefördert. Wo waren Sie damals tätig und was haben Sie gemacht?

Prof. Dr. André Schleife: Ich war Doktorand in der Gruppe von Prof. Dr. Friedhelm Bechstedt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Meine Forschung beschäftigte sich mit dem Thema „Transparente Oxide“ und deren optische und elektronische Eigenschaften mit und ohne Defekten.

 

Wie haben Sie diese Zeit in Erinnerung?

Die Doktorandenzeit war wunderbar und ganz besonders. Es war eine Zeit, in der man gefühlt noch als Student lebte mit relativ freier Zeiteinteilung und wissenschaftlichen und privaten Freiheiten. Gleichzeitig hatte ich ein Doktorandengehalt und konnte mein damaliges Leben selbst finanzieren – herrlich! Die Wissenschaft hat mir vorher und auch nachher großen Spaß gemacht. Ich konnte wirklich genau tun, worauf ich Lust hatte. In der "Bechstedt-Gruppe" wurden wir auch mit wissenschaftlichen Kollaborationen in Kontakt gebracht und auf Konferenzreisen geschickt.  Jena ist eine sehr schöne Stadt, die ich heute noch gern besuche. Ich denke gern an die Zeit zurück und empfehle es auch heutigen Absolvent:innen.

Was machen Sie heute?

Ich bin Associate Professor mit Festanstellung an der University of Illinois in Urbana-Champaign. Dort unterrichte ich im Department of Materials Science and Engineering. Die Forschung meiner Gruppe befasst sich mit dem Thema angeregter elektronischer Zustände, Echtzeitdynamik und thermische Unordnung. Ich bin also Vollzeitakademiker und kann meine Forschung selbst bestimmen. Das macht mir immer noch viel Spaß, allerdings ist die Verantwortung für die Gruppe groß und das bedeutet natürlich viel Arbeit.

Was begeistert Sie in Ihrer heutigen Position am allermeisten?

Ich liebe nach wie vor das Reisen für die Wissenschaft zu Konferenzen, Workshops oder Summer Schools. Weltweit mit exzellenten Wissenschaftler:innen zusammenarbeiten und dabei gleichzeitig die Welt sehen – das begeistert mich!

Mit dem Wissen von heute: Was hätten Sie zu Beginn Ihrer Karriere schon gern gewusst?

Das ist eine schwierige Frage. Vielleicht etwas mehr Wissen darüber, wie man ein Forschungsthema mit Impact auswählt, ohne dabei zu sehr auf technische Details oder die Methode zur Lösung zu schauen. Allerdings klingt das so, als wüßte ich das jetzt, und dessen bin ich mir nicht sicher :)

Während meiner Promotionsphase, die von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert wurde, konnte ich drei Monate in Santa Barbara in den USA verbringen, das hat meine weitere Laufbahn erheblich beeinflusst.
Prof. Dr. André Schleife
University of Illinois, USA

Könnten Sie sich vorstellen, etwas ganz anderes zu machen. Und wenn ja, was wäre das?

Sehr gute Frage. Ich könnte mir vorstellen, als Consultant für Beratungsfirmen zu arbeiten, habe das aber im echten Leben nie ausprobiert und ich habe auch kein konkretes Thema im Hinterkopf. Pilot klingt auch interessant, da ich als Privatpilot sehr gern fliege. Allerdings sehe ich den Nachteil, dass man in dem Beruf möglicherweise zu viel unterwegs ist. Die realitätsnaheste Antwort auf diese Frage ist vermutlich, ein Startup zu gründen – falls meine Forschung zu Ergebnissen führt, die so etwas ermöglichen.

Letzte Frage: Welches Schlagwort kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an die Carl-Zeiss-Stiftung denken?

Eine unglaubliche Flexibilität in der Förderung! Die thematische Flexibilität war ebenfalls sehr hilfreich und angenehm.

Herzlichen Dank, dass Sie für das Interview im "Carlumni" Newsletter zur Verfügung standen!

 

Prof. Dr.  André Schleife
Blue Waters Associate Professor
Department of Materials Science and Engineering
University of Illinois, Urbana-Champaign

 

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Petra Dabelstein

Kommunikations-Managerin / Social Media - Alumni - MINT

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