19.10.2022 Künstliche Intelligenz Schülerteams beim Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz ausgezeichnet

Gewinner Bundeswettbewerb KI 2022
Gewinner Bundeswettbewerb KI 2022

Deutschlands KI-Nachwuchs begeisterte beim Finale des führenden Wettbewerbs rund um Künstliche Intelligenz. Das Ziel aller Teilnehmenden: Mithilfe von KI-Anwendungen die Welt verbessern. Hauptförderer des Wettbewerbs ist die Carl-Zeiss-Stiftung.

Insgesamt zehn Schülerteams waren beim Finale des 4. Bundeswettbewerbs für Künstliche Intelligenz (BWKI) in Tübingen mit ihren eingereichten KI-Projekten angetreten: Von Fake News-Filtern, Sprachübersetzungs-Apps bis hin zur chemiefreien Unkrautbekämpfung durch Drohnen-Spotting – für die Jury war die Auswahl aus der Bandbreite an Anwendungen keine leichte Entscheidung. 

Der mit 1.500 Euro dotierte Hauptgewinn ging an den 17-jährigen David Rutkevich aus Leer in Ostfriesland. Er hat einen Algorithmus entwickelt, der weiße Blutzellen analysiert. Das hilft bei der Erkennung von Viruserkrankungen wie Affenpocken oder von HIV. Effiziente und kostengünstigere KI-gestützte Methoden könnten auch die medizinische Diagnostik in ärmeren Ländern verbessern. 

Den mit 500 Euro dotierten Geldpreis in der Sonderkategorie „Umwelt und Nachhaltigkeit“ erhielt der 15-jährige Christian Krause aus Rottum in Oberschwaben. Er hat einen Algorithmus entwickelt, der das Feldunkraut Ampfer auf Drohnenbildern erkennt und genau positioniert: Die perfekte Grundlage für gezielte mechanische Unkrautentfernung durch Roboter anstelle von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln.

Als Sieger in der Sonderkategorie „Hardware“ gingen Alexander Lowa und Moritz Erbehervor. Die 18-Jährigen aus dem Spreewald freuten sich über einen Geldpreis in Höhe von 750 Euro. Dank „Droneso.me“ könnten in Zukunft medizinische Hilfsmittel per autonomer intelligenter Transport-Drohne in Windeseile an ihren Zielort gelangen – ohne Zeitverlust in Staus oder an roten Ampeln.

Mit dem Nachwuchspreis wurde das „Team Orion“ aus Hamburg ausgezeichnet. Die beiden 17-jährigen Vincent Elster und Caspar Pagel haben eine KI entwickelt, die Tweets mit gefakten Inhalten erkennt und den Nutzer warnt. Ihr Anwendungsbeispiel: Die Queen ist nicht tot. Das Team erhielt einen Geldpreis in Höhe von 500 Euro.

Alle Daheimgebliebenen hatten die Chance, der Veranstaltung am 14.10.2022 live auf YouTube beizuwohnen – und ihre Favoriten mit dem Publikumspreis zu belohnen. Dieser – dotiert mit 500 Euro - ging erstmals an gleich zwei Teams: der 17-jährigen Jacob Bürkle aus dem hessischen Dreieich überzeugte mit „Captcha-AI Bot“. Er hat den Captcha-Test mit einem Algorithmus herausgefordert. Der 15-jährige Christian Krause von „ampfer_mampfer“ lag mit „Captcha-AI Bot“ gleich auf und konnte sich damit über gleich zwei Preise am Abend freuen.

Das Gymnasium Neuenbürg in Baden-Württemberg sicherte sich den Titel „KI Schule des Jahres“.

Schüler:innen weiterführender Schulen waren im Frühjahr dazu aufgerufen, alleine, im Team mit bis zu vier Personen oder als Klassengemeinschaft ein eigenes KI-Projekt zu entwickeln – und damit beispielsweise einen gesellschaftlichen oder ökologischen Beitrag zu leisten. Nach der Einreichung der Projektideen Mitte Mai hatten die Jugendlichen ein halbes Jahr Zeit, diese umzusetzen. Zehn Teams qualifizierten sich für das Finale am 14. Oktober 2022 in Tübingen. Der Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz wird 2023 erneut ausgeschrieben.