20.11.2024 Life Science Technologies 36 Millionen Euro für Forschung zu Organoiden, Mikroorganismen und Materialien

Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert sechs interdisziplinäre Forschungsgruppen zum Einsatz von Organoiden und synthetischen Biomaterialien und -organismen in der Medizin. Insgesamt 36 Millionen Euro erhalten die Teams in den kommenden sechs Jahren. Drei Projekte erforschen Möglichkeiten der gezielteren Platzierung von Medikamenten durch Nanopartikel, Mikroorganismen oder synthetische Biomaterialien. Drei Projekte beschäftigen sich mit der Analyse und Reproduzierbarkeit von komplexen Organoiden, künstlich hergestellten Miniaturversionen menschlicher Organe. 

Alle sechs Projektteams überzeugten die Fachgutachter:innen in einem zweistufigen wettbewerblichen Verfahren. Start der Projekte ist zwischen Januar und April 2025.

„Eine genauere Analyse von Krankheitsbildern und die gezielte Platzierung von Medikamenten können neue Therapieansätze eröffnen“, ist Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Stiftung, überzeugt. „Vor allem die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams aus Informatikern, Ingenieuren, Medizinern, Biologen und Chemikern eröffnet hier große Chancen für die personalisierte Medizin.“

Drei solche Forschungsteams untersuchen in Heidelberg, Ilmenau und Tübingen den Einsatz von Organoiden. Darunter werden Miniaturversionen menschlicher Organe verstanden, die aus Zellen mit Stammzellenpotenzial hergestellt werden. Sie ermöglichen die Untersuchung komplexer Krankheiten, indem sie unter anderem die Interaktionen von Zellen im dreidimensionalen Raum darstellen. Drei weitere Forschungsteams untersuchen in Mainz und Jena den Einsatz von synthetischen Biomaterialien und -organismen zur gezielten Platzierung von Medikamenten. Dadurch könnten Therapieerfolge gesteigert und Nebenwirkungen, beispielsweise in der Krebstherapie, deutlich reduziert werden. Neben synthetischen Biomaterialen und -verfahren stützen sich die Teams auch auf Methoden der mathematischen Modellierung und KI-Modelle.

Weitere Informationen zu den einzelnen Forschungsprojekten sind in der Projektübersicht zur Ausschreibung „Synthetik“ auf unserer Webseite zu finden.