Stiftungsprofessuren für Informatik und ihre Didaktik
Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert die Einrichtung von fünf Professuren für Informatik und ihre Didaktik in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In den kommenden zehn Jahren sollen die Stiftungsprofessuren die Hochschulen darin unterstützen, zeitnah Lehrer*innen für das Fach Informatik auszubilden. Pro Stiftungsprofessur werden bis zu drei Millionen Euro bereitgestellt.
Informatikkompetenz wird immer wichtiger
Im 21. Jahrhundert gehört Informatik - wie Mathematik und Deutsch - zu den Grundbausteinen schulischer Bildung. Denn die Beherrschung und Anwendung von Informatikmethoden und -werkzeugen wird zu einer entscheidenden Schlüsselkompetenz in einer sich verändernden Gesellschaft. Dabei reicht es nicht, den Schulen WLAN, Beamer oder Tablets zu versprechen, denn die Geräte allein garantieren kein Verständnis oder Wissen. Lehrer*innen müssen bei der Vermittlung dieser Kompetenzen eine Schlüsselrolle einnehmen. Allerdings fehlen gerade in der Informatik ausreichend qualifizierte Lehrkräfte.
Universitäten und Hochschulverbünde, bestehend aus Universität und pädagogischer Hochschule, wurden 2019 daher aufgefordert, Konzepte zur Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Informatik und ihre Didaktik einzureichen.
In einem wettbewerblichen Verfahren überzeugten fünf Konzepte der Universitäten und eines Hochschulverbunds die Gutachter*innen.
Die Förderung umfasst die Finanzierung der Professur selbst sowie eine attraktive Ausstattung mit weiteren Mitarbeiterstellen, Sach- und Investitionsmitteln. Voraussetzung für die Förderung war, dass die Professur auf die Vermittlung von zentralen Inhalten und Prozessen der Informatik abstellt und auf Dauer eingerichtet wird.
Informationen zum Karlsruher Institut für Technologie finden sie unter https://www.kit.edu/index.php.
Die Heidelberg School of Education (HSE) wurde im Juni 2015 als gemeinsame hochschulübergreifende Einrichtung der Universität Heidelberg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gegründet. Sie stellt das institutionelle, strategische und ideelle Zentrum der kooperativen Lehrerbildung am Standort Heidelberg dar. Alle Informationen zur Heidelberg School of Education finden sie unter https://hse-heidelberg.de/.
Die Lehramtsausbildung an der Eberhard Karls Universität Tübingen hat sich in kurzer Zeit inhaltlich, strukturell und personell erheblich verändert. Im Oktober 2015 wurde die Tübingen School of Education als zentrale fakultätsübergreifende wissenschaftliche Einrichtung ersetzt.
Informationen zur Tübingen School of Education finden sie unter https://uni-tuebingen.de/einrichtungen/zentrale-einrichtungen/tuebingen-school-of-education-tuese/tuese/.
Eine Stiftungsprofessur für Informatik und ihre Didaktik wird am Campus Koblenz eingerichtet und mit 2,8 Millionen Euro gefördert. Die Professur verbindet die beiden konstituierenden Profillinien der Universität am Campus Koblenz, Lehrkräftebildung und Informatik, und bildet damit eine integrierende Schnittstelle.
Fachlich verankert wird die Stiftungsprofessur im Fachbereich 4: Informatik. Für die Profillinie Lehrkräftebildung ist das Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität wesentlicher Kooperationspartner. Das ZfL fördert die Zusammenarbeit der universitätsinternen und -externen Akteure in der Lehrerbildung und unterhält mit dem Netzwerk Campus-Schulen, das derzeit 29 Schulen aus dem erweiterten Einzugsgebiet um Koblenz umfasst, eine starke Struktur für die Zusammenarbeit mit den Schulen in der Region.
Um Impulse aus der schulischen Praxis in neue Lehr-/Lernkonzepte informatischer Bildung aufnehmen und diese in die Schulen zurücktransferieren zu können, wurden vier Schulen aus der Region als pilotierende Forschungs- und Transfer-Partner gewonnen: das Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz, das Mons-Tabor-Gymnasium Montabaur, die Geschwister-Scholl-Realschule+ Andernach sowie die Carl-Benz-Schule BBS Technik aus Koblenz. Sie waren mit ihrer Expertise in die Antragstellung eingebunden.
Darüber hinaus bietet Koblenz überregionale Vernetzung durch den Verband zur Förderung des MINT-Unterrichts in Rheinland-Pfalz, die Fachgruppe Hessische und Rheinland-Pfälzische Informatiklehrkräfte (HRPI) oder die von der Stadt initiierte MINT-Region Koblenz.
Informationen zur Stiftungsprofessur an der Universität Koblenz-Landau finden sie
hier.
Informationen zur Universität Koblenz-Landau finden sie unter https://www.uni-koblenz-landau.de/de.
Die Stiftungsprofessur ist ein Baustein für die Profilierung der Informatikwissenschaften und für die Lehramtsausbildung an der Universität Trier, die in den vergangenen Jahren durch den Aufbau von Didaktik-Professuren in verschiedenen Bereichen aufgewertet wurde.
Mit der Fachdidaktik für Informatik entsteht in den Informatikwissenschaften an der Universität Trier eine dritte Säule – neben der Informatik und der Wirtschaftsinformatik. Der neue Bereich soll gleichberechtigt neben den bestehenden stehen und neue Perspektiven erschließen, beispielsweise durch die Erforschung neuer Lehr- und Lernstrategien bei der Vermittlung von Informatik und KI-Kompetenzen.
Die Stiftungsprofessur soll als Juniorprofessur im Tenure Track-Verfahren ausgeschrieben werden mit der Option, nach einer erfolgreichen Evaluation in eine ordentliche Professur überführt zu werden.
Informationen zur Stiftungsprofessur an der Universität Trier finden sie
hier.
Informationen zur Universität selbst finden sie unter https://www.uni-trier.de.